Fujitsu 68 Credit Card Machine User Manual


 
White Paper | Sizing Guide | Terminal Server Sizing Guide Ausgabe: 3.3 | Dezember 2006
64-bit
Einer der wesentlichen Vorteile von 64-bit ist der erweiterte Adressraum. Heutige Server können problemlos
mit mehr als 4 GB Arbeitsspeicher ausgestattet werden. Dieser ist auf 32-bit Systemen nur mit erhöhtem
Aufwand adressierbar. Mit 64-bit Windows können theoretisch direkt 2
64
Bytes = 16 Exabyte adressiert
werden. Windows teilt diesen (zumindest aus heutiger Sicht) gigantischen Adressraum in verschiedene
Bereiche auf, so dass für den Kernel und jeden 64-bit Prozess jeweils ein Adressraum von 8 TB zur
Verfügung steht. Für 32-bit Anwendungen, die im so genannten Kompatibilitätsmodus laufen, steht pro
Anwendung ein Adressbereich von 4 GB zur Verfügung, aber auch das ist mehr als bei einem reinen 32-bit
Betriebssystem, bei dem es maximal 3 GB sind.
Insbesondere Anwendungen, die Speicher- und nicht CPU-limitiert sind, profitieren von der 64-bit
Architektur. Dabei sollte aber auch nicht verschwiegen werden, dass 64-bit Betriebssysteme und 64-bit
Anwendungen in der Regel mehr Arbeitsspeicher benötigen als die 32-bit-Versionen, denn alle Adresszeiger
sind bei 64-bit doppelt so breit. Im Extremfall führt das bei 64-bit zu einem doppelten Speicherbedarf im
Vergleich zu 32-bit.
Vergleich 32-bit und 64-bit
Bei Terminal Server-Systemen mit ihrer Vielzahl von
Benutzern kommen normalerweise viele kleinere
Anwendungen zum Einsatz. Hier kann es vorkommen,
dass die Anzahl der Benutzer nicht durch den
Speicherbedarf pro Anwendung begrenzt wird, sondern
durch fehlende interne Ressourcen des 32-bit-
Betriebssystemkerns. Diese Limitierung wird durch den
Einsatz eines 64-bit-Betriebssystems aufgehoben. Wenn
ausreichend Hardware-Ressourcen zur Verfügung stehen,
also weder die CPU noch der Arbeitsspeicher der
begrenzende Faktor ist, dann können auf einem 64-bit
System wesentlich mehr Benutzer betrieben werden als
auf einem 32-bit System. Für diesen Test wurden 32 GB
Hauptspeicher verwendet. Wie nebenstehende Grafik
zeigt, ist hier das 64-bit Betriebssystem klar im Vorteil und
kann mehr als doppelt so viele Benutzer bedienen als das
32-bit Windows. Der Grund hierfür liegt in der
Betriebssystemarchitektur, genauer gesagt, bei den
Kernel-Ressourcen. Das 32-bit Betriebssystem hat einen Adressraum von 2 GB zur Verfügung, um seine
Daten, unter anderem Kernel-Tabellen und System Cache, zu speichern. Bei hinreichender Rechenleistung
erreicht die Benutzeranzahl eine Größenordnung, die für ein 32-bit Betriebssystem zu hoch ist. Die Kernel-
Tabellen sind vollständig belegt, was in Paging-Aktivitäten resultiert, obwohl noch über 20 GB Hauptspeicher
frei sind. Weiterhin ist auch der System Cache überlastet und kann nicht weiter vergrößert werden, was zu
einer schlechten Trefferrate im Cache führt. Hierdurch steigen ebenfalls die Plattenzugriffe sprunghaft an.
Sobald auf die Festplatte statt auf den Arbeitsspeicher zugegriffen werden muss, macht sich das sofort in
einer Verschlechterung der Antwortzeiten bemerkbar. Würde man den Terminal Server über diese
Engpasssituation hinaus weiter belasten, so würden die Applikationen auf Fehler laufen oder Benutzer
könnten sich beim Terminal Server gar nicht mehr anmelden.
(Light Lastprofil, Microsoft Office 2003,
Microsoft Terminal Services)
© Fujitsu Siemens Computers, 2006 Seite 55 (68)